Informationen zu SIDA-ESS
Essstörungen sind mit einer erheblichen Krankheitslast assoziiert. Herausforderungen in der Versorgung bestehen u.a. darin, dass Betroffene erst spät professionelle Hilfe aufsuchen oder solche Hilfe aufgrund von Wartezeiten verspätet erhalten und eine Versorgungskontinuität nicht immer gewährleistet werden kann. Digitale Angebote könnten die Verfügbarkeit und Reichweite therapeutischer Unterstützung substanziell verbessern und die konventionelle Behandlung sinnvoll ergänzen, werden aber trotz vielversprechender wissenschaftlicher Evaluationsstudien in der Praxis in Deutschland kaum eingesetzt. In Anbetracht der zunehmenden Anzahl digitaler Angebote, die ohne adäquate wissenschaftliche Überprüfung über das Internet und App-Stores verbreitet werden, weisen nicht-evaluierte (und potenziell schädliche) Angebote in Deutschland zurzeit eine deutlich größere Reichweite als evidenzbasierte digitale Angebote auf.

Im Projekt SIDA-ESS stehen daher die systematische Untersuchung von Faktoren, die die Integration digitaler Angebote aus Sicht verschiedener Berufsgruppen in das deutsche Versorgungssystem hemmen bzw. begünstigen und zum anderen die Entwicklung und dauerhafte Bereitstellung von Ressourcen zur Überwindung der bestehenden Barrieren im Fokus. Die Ergebnisse sind neben der gesundheitspolitischen Relevanz ebenfalls von Bedeutung für die Verbesserung der Versorgung im Bereich Essstörungen sowie für die Reduktion der Krankheitslast bei Betroffenen.


Teilprojekt 1: In einer Multi-Method-Studie werden Interviews mit Expertinnen und Experten sowie online-Befragungen durchgeführt. Weitere Informationen sind hier abrufbar.

Teilprojekt 2: Es wird ein Toolkit zur gezielten Förderung der Implementierungsbereitschaft unter Behandlerinnen und Behandlern entwickelt und in einer quantitativen Studie evaluiert. Weitere Informationen sind hier abrufbar.